Der Einzelhandel hat in den letzten Jahren einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt, und das aus gutem Grund. Nachhaltigkeit kann dazu beitragen, die Umweltbelastung zu verringern, das Image des Unternehmens zu verbessern und langfristig Kosten zu sparen. Ein wichtiger Teil des nachhaltigen Geschäftsmodells ist die Zusammenarbeit mit nachhaltigen Lieferanten. Aber wie findet man solche Lieferanten und was sollte man beachten?

Tipps für die Recherche

Eine Möglichkeit, nachhaltige Lieferanten zu finden, ist die Recherche im Internet. Es gibt viele Websites und Verzeichnisse, die nachhaltige Lieferanten listen. Auch Branchenverbände und Industrieverbände können eine gute Quelle sein, um Kontakte zu nachhaltigen Lieferanten zu knüpfen.

Eine weitere Möglichkeit ist es, auf Netzwerkveranstaltungen und Fachmessen zu gehen. Hier haben Sie die Möglichkeit, direkt mit Lieferanten in Kontakt zu treten und sich über ihre nachhaltigen Praktiken zu informieren.

Wenn Sie nachhaltige Lieferanten gefunden haben, sollten Sie sich ausführlich über ihre Nachhaltigkeitspraktiken informieren. Dazu gehört beispielsweise, wie sie ihre Produkte herstellen, ob sie umweltfreundliche Verpackungsmaterialien verwenden und wie sie ihre Energie effizient nutzen. Es ist auch wichtig, dass der Lieferant transparent über seine Praktiken berichtet und bereit ist, diese auf Anfrage zu dokumentieren.

1. Identifizieren Sie Ihre Prioritäten

Bevor Sie mit der Suche nach einem nachhaltigen Lieferanten beginnen, sollten Sie sich über die Prioritäten Ihres Unternehmens bewusst werden. Welche Themen sind Ihnen am wichtigsten? Möchten Sie Lieferanten finden, die besonders umweltfreundlich produzieren? Oder ist Ihnen soziale Verantwortung wichtiger? Beides ist wichtig, aber es ist wichtig, dass Sie zuerst herausfinden, was für Sie am wichtigsten ist.

2. Schauen Sie sich Umwelt- und Sozialratings an

Es gibt verschiedene Organisationen, die Unternehmen auf ihre Nachhaltigkeit hin bewerten. Diese Bewertungen können eine gute Orientierungshilfe sein, wenn Sie nach nachhaltigen Lieferanten suchen. Zu den bekanntesten Organisationen gehören CDP (früher Carbon Disclosure Project), Sustainalytics und Vigeo Eiris. Informieren Sie sich über die jeweiligen Bewertungskriterien und sehen Sie sich die Ratings der verschiedenen Lieferanten an.

3. Nutzen Sie Ihr Netzwerk

Vielleicht haben Sie bereits Kontakte zu nachhaltigen Lieferanten. Fragen Sie in Ihrem Netzwerk herum und erkundigen Sie sich, ob jemand einen guten Tipp hat. Auch Online-Netzwerke können hilfreich sein – schauen Sie sich zum Beispiel auf LinkedIn nach relevanten Gruppen und Diskussionen um.

4. Suchen Sie nach Zertifikaten und Auszeichnungen

Ein weiterer Hinweis darauf, dass ein Unternehmen nachhaltig arbeitet, kann ein Zertifikat oder eine Auszeichnung sein. Suchen Sie also nach solchen Hinweisen, wenn Sie nach neuen Lieferanten suchen. Zu den bekanntesten Zertifikaten gehören LEED (Leadership in Energy and Environmental Design), BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method) und FSC (Forest Stewardship Council). Es gibt aber auch viele branchenspezifische Zertifikate, also informieren Sie sich genau über die Anforderungen der jeweiligen Zertifizierungsstellen.

5. Achten Sie auf die Kommunikation des Unternehmens

Wenn ein Unternehmen offen und transparent über seine Arbeit informiert, ist dies ein gutes Zeichen dafür, dass es auch nachhaltig arbeitet. Schauen Sie sich also die Website des Unternehmens an und sehen Sie, ob und wie das Thema Nachhaltigkeit dort behandelt wird. Auch Berichte über CSR-Aktivitäten (Corporate Social Responsibility) oder Umweltziele können interessante Informationen enthalten.

Tipps für die Kontaktaufnahme und Prüfung

Nachdem Sie einige potenzielle Lieferanten gefunden haben, ist es Zeit, Kontakt aufzunehmen. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Ihr Lieferant die gleichen nachhaltigen Praktiken anwendet, an die Sie glauben. Bevor Sie den Kontakt aufnehmen, stellen Sie daher sicher, dass Sie alle Informationen über den Lieferanten in Erfahrung gebracht haben.

Es kann hilfreich sein, mehrere Methoden für die Kontaktaufnahme zu verwenden. E-Mail und Telefon sind beide beliebte Möglichkeiten der Kontaktaufnahme. E-Mail ist schnell und bequem und bietet Ihnen eine Chance zur Überprüfung Ihrer Nachrichten und Antworten. Telefon ist jedoch oft der beste Weg, um sofortige Antworten zu erhalten und ein Gefühl für den Lieferanten zu bekommen.

Wenn Sie Ihren potenziellen Lieferanten anrufen oder ihm eine E-Mail senden, sollten Sie immer höflich sein und sich vorstellen. Seien Sie direkt in Bezug auf Ihren Grund für die Kontaktaufnahme – erklären Sie dem Lieferanten genau, was Sie suchen und warum es wichtig ist, dass er nachhaltige Praktiken anwendet. Stellen Sie Fragen zu dem Ablauf des Bestellvorgangs und über die Verpackungsmethoden des Lieferanten sowie über andere wichtige Informationen wie Preise und Bestellmengen.

Sobald der Kontakt hergestellt ist, bitten Sie den Lieferanten um weitere Informationen über seine Geschäftspraktiken. Dies kann bedeuten, dass Sie ihn bitten müssen, Ressourceneffizienzinformationen zur Verfügung zu stellen oder Ihnen Fotos von ihrem Betrieb oder von Produkten zur Verfügung zu stellen. Wenn möglich, sollten Sie auch versuchen, ein persönliches Meeting mit dem Lieferanten zu vereinbaren oder eine Besichtigungstour in dem Betrieb des Lieferanten zu machen, um persönlich Feedback von ihm oder seinen Mitarbeiter/innen zu bekommen.

Vergegenwärtigen Sie sich immer die Tatsache, dass es schwierig sein kann einen nachhaltigen Lieferanten zu finden – aber wenn man die richtigen Fragen stellt und bereit ist, etwas Zeit in die Suche zu investieren, kann man meistens jemand finden,von dem man gute Qualitätsprodukte beziehen kann. Indem man regelmäßig mit potenziellen Lieferanten spricht, lernt man mehr über deren Produkte und Arbeitsweisen – so kann man am Ende einen ideal passenden Lieferanten finden, der unseren Ansprüchen gerecht wird.

Es lohnt sich auch, die Zusammenarbeit mit nachhaltigen Lieferanten zu vertiefen und gezielt zu fördern. Dazu gehört beispielsweise, gemeinsame Projekte zu entwickeln oder den Lieferanten in Marketingkampagnen zu präsentieren.